24. März 2020 – Der erwartete Nachfrageeinbruch wird die Speicherbranche stärker belasten als die vorübergehende Stilllegung der Produktionsstätten. Große Einschränkungen bei der Versorgung mit Batteriezellen werden jedoch nicht erwartet.
Die Corona-Pandemie belastet Wirtschaftssysteme weltweit. Für 2020 ist innerhalb der Eurozone eine Rezession zu erwarten, wie Julian Jansen, führender Analyst beim Informationsdienst IHS Markit, prognostiziert. Dies könnte zu weitreichenden Störungen im gesamten Energiesektor führen. Jansen zufolge werden Batteriekunden aus der Automobil- und Photovoltaik-Heimspeicher-Industrie in Folge der globalen Corona-Pandemie zum einen mit einer sinkenden Nachfrage und zum anderen mit Produktionsstillständen in immer mehr Ländern umgehen müssen. China, wo sich mehr als 70 Prozent der globalen Produktionskapazitäten für Batteriezellen befinden, erhole sich allmählich von den Maßnahmen zur Eindämmung. Die Produktion laufe vielerorts wieder an.
Die vollen Auswirkungen von Covid-19 auf den Markt für stationäre Photovoltaik-Heimspeicher seien noch nicht absehbar. IHS Markit erwartet nach einem starken ersten Quartal jedoch eine deutlich rückläufige Nachfrage, vor allem im Segment von Behind-the-Meter-Speichern. Größere Versorgungsengpässe mit Speichersystemen gebe es dabei derzeit nicht. Am vermutlich wenigsten von der aktuellen Krise betroffen ist der Netzspeichermarkt. Die meisten vertraglich vereinbarten und geplanten Projekte würden wohl umgesetzt, wenn wohl teilweise auch mit einer Verzögerung um bis zu drei Monaten, so die Prognose des Informationsdienstes. Sollten die Folgen der weltweiten Corona-Pandemie jedoch nicht kurzfristig unter Kontrolle gebracht werden, könnten die Folgen auch bei den Großspeichern noch gravierender werden.
Als Folge eines Wirtschaftseinbruchs sei zudem eine sinkende Nachfrage nach Elektroautos zu erwarten. Dies könnte sich am Ende in niedrigeren Preisen für Batteriezellen für stationäre Speichersysteme niederschlagen, falls die Hersteller Lagerbestände abbauen müssten.
Quelle: pv magazine